
Keramik & Cerec
Mit dem Cerec-System ist man in der Lage zahnfarbene, ästhetisch hochwertige Keramikrekonstruktionen an Front- und Seitenzähnen meist in einer Sitzung herzustellen und Zahndefekte minimal invasiv zu versorgen.
Sie erhalten damit innerhalb einer Sitzung ein perfektes Keramik-Inlay oder eine Keramik-Krone.
Dies geht ohne Abformung, ohne Provisorium und ohne zweiten Termin: Nachdem der Zahn beschliffen wurde, wird er mit der Cerec-Spezialkamera aufgenommen. Die Bilddaten werden am Cerec-Computer earbeitet und das Inlay wird passend zum Zahn konstruiert. Das Cerec-Gerät schleift innert weniger Minuten das fertige Inlay aus einem farblich passenden Keramik-Block welches schliesslich passgenau – ohne Randschlussprobleme – eingesetzt werden kann. Die Haltbarkeit eines Keramikinlays liegt über derjenigen einer Kunststofffüllung.

Komposit / Kunststoff
Kunststoffe sind dickflüssige Füllungsmaterialien aus verschiedenen Substanzen zusammengesetzt bzw. "komponiert" (=composite).
Die Komposite müssen diverse Eigenschaften haben:
- sie sollten am Zahn möglichst fest und dicht haften bleiben
- sie müssen zahnfarben sein - deshalb gibt es eine breite Palette an Farben
- sie müssen auf Belastungen ausdauernd sein - im Backenzahnbereich herrschen Kaudrücke bis 120 kg pro Quadratzentimeter
- sie müssen Temperaturen von -20 bis +90 Grad aushalten (Eis essen - Espresso trinken)
- sie müssen elastisch sein um mit der natürlichen Deformität der Zähne mitzuspielen
- sie müssen einer konstanten Feuchtigkeit von 100% standhalten
- sie müssen diesen Konditionen 24 h pro Tag widerstehen
Komposite eignen sich für fast alle Defektformen ausser bei sehr grossen Rekonstruktionen.
Bei primärer Karies, d.h. es handelt sich um eine Erstversorgung, muss nur ein sehr kleines Loch gebohrt werden. Wir sprechen von „minimal invasiver Füllungstherapie“. Jedoch ist die Verarbeitung von Kompositen aufwändig. Die Zahnkavität muss mit einer Säure angeätzt werden, damit die Zahnoberfläche rauh wird und eine gute Haftgrundlage bietet. Des Weiteren wird die Zahnsubstanz dann mit einer oder mehreren Substanzen vorbehandelt, damit sich das Komposit mit der Zahnsubstanz verbindet. Man nennt dies der Reihe nach: Konditionieren, Primern und Bonden. Die Füllung muss bei Trockenheit in kleineren Schichten in den Zahn eingebracht werden und anschliessend mit einem kurzwelligen Licht ausgehärtet (=auspolymerisiert) werden. Nach Ausarbeitung und Politur erreicht man eine gute Form und Zahnfarbe, so dass die Füllung auf Sprechdistanz nicht mehr zu erkennen ist. Der Zeitaufwand hierfür ist höher als bei herkömmlichen Materialien wie Amalgam, welches aber bei uns nicht mehr eingesetzt wird.
Kompositfüllungen halten vor allem bei Leuten mit schlechter Mundhygiene weniger lange als Amalgam-, Gold- oder Keramikfüllungen, weil die Komposite beim Aushärten leicht schrumpfen und somit zwischen Zahn und Füllung ein Spalt entsteht, der wiederum von Kariesbakterien besiedelt werden kann und somit Karies entstehen kann und die Füllung irgendwann wieder erneuert werden muss. Metallische Füllungen wirken wachstumshemmend auf Bakterien, was das Risiko auf Kariesbefall am Füllungsrand senkt und bei Keramikinlays und -kronen entsteht durch die gute Passgenauigkeit nach dem Verkleben kaum ein Randspalt, was deren Langlebigkeit zugute kommt.

Amalgam
Amalgam ist ein seit hundert Jahren verwendetes und sehr preisgünstiges Füllungsmaterial.
Sein grösster Vorzug besteht darin, dass es kaum Schwierigkeiten mit dem Randschluss der "Plomben" gibt. Eine gut Adaptation des Randes der Füllung an den Zahn ist gut möglich, was die Lebensdauer der Füllung massgeblich beeinflusst, da ein Randspalt ein Schlupfloch für Kariesbakterien darstellt.
Zudem wirkt Amalgam hemmend auf das Wachstum der Kariesbakterien wodurch eine Sekundärkaries (=Karies am Rand der Füllung) weniger häufig auftritt als z.B. bei Kunststofffüllungen.Besonders seit sich die chemischen Nachweismethoden so sehr verfeinert haben, sodass man auch minimale Mengen von Quecksilber messen kann, ist Amalgam ins Gerede gekommen: Es setzt Quecksilber in extrem geringen Mengen frei. Dieses ausserordendlich geringe Ausmass an Quecksilberfreigabe wird von der Mehrheit der Wissenschaftler als völlig unbedenklich eingestuft, eine Minderheit lehnt allerdings die Verwendung von Amalgam strikt ab.
Wir verwenden Amalgam nicht mehr, es kann aber auf Wunsch noch angeboten werden.